Konzeption
STATEMENT
Fotografie ist wie das Schreiben seit meiner Kindheit eine existentiell wichtige Ausdrucksform, Gesehenes in Bilder umzusetzen - im Journalismus eine komprimierte Momentaufnahme, in der Kunst eine philosophische Umsetzung des Seins und der Lebenserfahrung an sich in Bilder, Rauminstallationen und Multivisionen.
FOTOKUNST-SERIE „ÄHNLICHKEITEN“
Vor über 10 Jahren hat die Künstlerin ihre Grenzwanderung zwischen Fotografie und Malerei begonnen. Es entstanden Landschaftsaufnahmen, die sich auf einen Fluss der Formen beschränken, abstrahiert bis informell, mit sinnlichen Elementen – “Ähnlichkeiten“ zu bereits Gesehenem, ähnlich Wahrgenommenem. Dieser Abgleich ist zugleich die Suche nach den Ursprüngen der Materie. Das Werk von Gisela Schwarz entsteht im Wesentlichen vor Ort in Ur-Landschaften – in den letzten vier Jahren vor allem in Island. In diesem Land mit seinem grandiosen Lavalandschaften, Vulkanen und Gletschern werden die Sinne fokussiert auf die Frage nach den Sein, dem Ursprung, dem Werden und Vergehen. Gisela Schwarz fotografiert die oft monochromen Landschaften mit einer differenziert entwickelten Aufnahmetechnik, die ihr die Schwere nehmen und Transparenz vermitteln.
Das Oeuvre „Ähnlichkeiten“ entwickelte sich in den letzten zwei Jahren weiter zu einer Auseinandersetzung mit Stadt und Leben – das Erspüren einer Stadt wie Joinville-le-Pont mit der Auseinandersetzung mit der Geschichte, Architektur, urbanes Leben und Veränderung, insbesondere des legendären Filmkonzerns Pathé.
Eine neue Schaffenslinie entsteht in der bildnerischen Erfahrung und Umsetzung der Neuen Musik, insbesondere der Kompositionen von Karlheinz Stockhausen.
Die Verarbeitung auf schwerem Büttenkarton im Giclée-Druck führt weiter weg von der Fotografie, verstärkt den Eindruck des diffusen, malerischen Ansatzes durch samtig weiche Oberflächen und fein abgestufte Valeurs.